FAQ

Alles, was Sie über ISO 27001 und Informationssicherheit wissen sollten

Unser FAQ-Bereich bietet Ihnen einen schnellen Überblick über die wichtigsten Themen: von den Vorteilen einer ISO 27001-Zertifizierung über Vorgehensweisen und Audit-Abläufen.

So erhalten Sie alle relevanten Informationen an einem Ort – kompakt, aktuell und praxisorientiert.

Was ist die ISO 27001?

ISO 27001 – der internationale Standard für Informationssicherheit

ISO 27001 ist der weltweit anerkannte Standard für den Aufbau und Betrieb eines Informationssicherheits-Managementsystems (ISMS). Dieses System hilft Unternehmen, ihre Daten systematisch zu schützen und Sicherheitsrisiken zu minimieren.

Ein nach ISO 27001 aufgebautes ISMS sorgt dafür, dass Vertraulichkeit, Integrität und Verfügbarkeit von Informationen gewährleistet bleiben. Gleichzeitig stärkt es das Vertrauen von Kunden, Partnern und Investoren, da Ihr Unternehmen nach international bewährten Standards arbeitet.

Was ist eine ISO 27001-Zertifizierung?

Wie erhält man eine ISO 27001-Zertifizierung?

Eine ISO 27001-Zertifizierung wird vergeben, wenn ein Unternehmen alle Anforderungen der Norm erfüllt. Nachdem das Informationssicherheits-Managementsystem (ISMS) eingerichtet wurde, prüft eine unabhängige und akkreditierte Zertifizierungsstelle das System in einem Audit. Wird dieses erfolgreich abgeschlossen, erhält das Unternehmen das offizielle Zertifikat.

Die Zertifizierung zeigt, dass Ihr Unternehmen geeignete Maßnahmen zum Schutz sensibler Informationen getroffen hat – etwa von Geschäftsgeheimnissen, vertraulichen Daten oder geistigem Eigentum.

Die Grundprinzipien der ISO-27000-Normenreihe sind so ausgelegt, dass sie alle Arten wertvoller Informationen schützen – unabhängig davon, ob es sich um Daten, Know-how oder geistiges Eigentum handelt.

Was ist die Norm ISO 27001:2022?

Die ISO 27001:2022 ist die aktuelle und modernisierte Version des internationalen Standards für Informationssicherheits-Managementsysteme (ISMS). Sie legt fest, wie Unternehmen ihre Informationssicherheit systematisch aufbauen, umsetzen und kontinuierlich verbessern können.

Mit dieser überarbeiteten Fassung wurden Anforderungen an Risikomanagement, Prozessorientierung und organisatorische Verantwortung weiterentwickelt, um den heutigen Bedrohungen und technischen Entwicklungen gerecht zu werden. Wer die Vorgaben der ISO 27001:2022 erfüllt, schafft die Grundlage für eine erfolgreiche Zertifizierung und stärkt das Vertrauen von Kunden, Partnern und Aufsichtsbehörden in die Sicherheit der Unternehmensinformationen.

Was ist ein ISMS?

Ein Informationssicherheits-Managementsystem (ISMS) hilft Unternehmen, ihre Daten gezielt zu schützen und Risiken für die Informationssicherheit zu reduzieren. Es umfasst klare Regeln, Prozesse und Kontrollen, um Sicherheitsvorfälle zu vermeiden.

Sobald Ihr ISMS eingerichtet ist, lohnt sich eine Zertifizierung nach dem internationalen Standard ISO 27001, um die Wirksamkeit offiziell bestätigen zu lassen.

Möchten Sie mehr über ISO 27001 und ISMS erfahren? Sehen Sie sich unser Video zur Verbindung zwischen beiden Themen an.

Wie wird ein ISMS aufgebaut und umgesetzt?

Der Aufbau und Betrieb eines Informationssicherheits-Managementsystems (ISMS) folgt in der Regel dem PDCA-Zyklus – einem wiederkehrenden Prozess aus vier Phasen:

 

Plan (Planen): In dieser Phase wird das ISMS aufgebaut. Sie definieren Ziele, Verantwortlichkeiten und erstellen die notwendige Dokumentation für die ISO 27001-Zertifizierung.

 

Do (Umsetzen): Die geplanten Maßnahmen, Prozesse und Sicherheitsrichtlinien werden eingeführt und im Alltag angewendet.

 

Check (Prüfen): Anschließend wird überprüft, ob das ISMS funktioniert und alle Anforderungen der ISO 27001 erfüllt. Dazu gehören interne und externe Audits.

 

Act (Verbessern): In dieser Phase werden erkannte Schwachstellen behoben und das System kontinuierlich weiterentwickelt.


Der PDCA-Zyklus ist kein einmaliger Ablauf, sondern ein fortlaufender Prozess, der sicherstellt, dass Ihr ISMS dauerhaft wirksam bleibt und stets den Anforderungen der ISO 27001 entspricht.

Warum ist ISO 27001 wichtig? Warum sollte ich eine Zertifizierung nach ISO 27001 in Betracht ziehen?

Warum eine ISO 27001-Zertifizierung sinnvoll ist

Eine ISO 27001-Zertifizierung bietet Unternehmen zahlreiche Vorteile – die wichtigsten sind:

 

  • Vertrauen und Glaubwürdigkeit
    Das Zertifikat zeigt Ihr Engagement für Informationssicherheit und stärkt das Vertrauen von Kunden, Partnern und Investoren. Es verbessert Ihre Reputation und kann Ihnen einen klaren Wettbewerbsvorteil verschaffen.

 

  • Erfüllung gesetzlicher Anforderungen
    Mit ISO 27001 erfüllen Sie wichtige rechtliche, regulatorische und vertragliche Vorgaben. Dadurch reduzieren Sie das Risiko von Verstößen, Bußgeldern und finanziellen Schäden.

 

  • Schutz sensibler Daten und geistigen Eigentums
    Die Zertifizierung stellt sicher, dass Ihr Unternehmen Informationen und Daten systematisch schützt – von Kundendaten bis zu Geschäftsgeheimnissen und Know-how.

 

  • Reduzierung von Sicherheitsvorfällen
    Durch klar definierte Prozesse und Sicherheitsmaßnahmen senkt ISO 27001 das Risiko von Datenpannen und Cyberangriffen – und schützt Sie vor hohen Folgekosten.

 

  • Strukturierte Risikominimierung
    Die Norm bietet einen erprobten Rahmen, um Risiken zu erkennen, zu bewerten und gezielt zu reduzieren – eine wichtige Grundlage für dauerhaft sichere Geschäftsabläufe.

Wer braucht eine ISO 27001-Zertifizierung?

Für wen ist die ISO 27001 relevant?

 

Die ISO 27001 ist für jedes Unternehmen wichtig, das mit sensiblen Informationen oder Daten arbeitet. Zwar ist die Zertifizierung nicht gesetzlich vorgeschrieben, sie gilt jedoch als anerkannter Standard und wird von vielen Geschäftspartnern vorausgesetzt. Ohne klare Richtlinien und Verfahren zum Umgang mit Risiken kann die Zusammenarbeit sonst ein Sicherheitsrisiko darstellen.

Besonders stark betroffen von Cyberangriffen und Ransomware – und daher häufig nach ISO 27001 zertifiziert – sind:


  • Bildung und Forschung
  • Öffentlicher Sektor (Regierung, Militär, Verwaltung)
  • Gesundheitswesen und Medizintechnik
  • Kommunikations- und IT-Branche

Angesichts der zunehmenden Cyberbedrohungen sollten alle Unternehmen – vom Start-up bis zum Großkonzern – Informationssicherheit als zentrale Aufgabe begreifen. Die ISO 27001 bietet dafür einen klaren und bewährten Fahrplan.

Häufige Fallstricke, die bei der ISO 27001-Zertifizierung zu vermeiden sind

Typische Stolpersteine bei der Einführung der ISO 27001

Die Einführung der ISO 27001 bringt viele Vorteile – von besserer Datensicherheit über rechtliche Compliance bis hin zu mehr Vertrauen bei Kunden und Partnern.
Gleichzeitig kann der Zertifizierungsprozess komplex sein, besonders für Unternehmen, die sich zum ersten Mal zertifizieren lassen. Aus unserer Erfahrung sind vor allem drei Punkte entscheidend:

 

1. Falsch gewählter Anwendungsbereich (Scope)
Viele Unternehmen definieren den Geltungsbereich ihres ISMS zu weit oder zu eng:

  • Zu weit gefasst: unnötiger Aufwand und überflüssige Kontrollen.
  • Zu eng gefasst: Sicherheitslücken und mögliche Abweichungen von der Norm.
    Tipp: Legen Sie den Scope realistisch fest – passend zu Ihren Prozessen, Strukturen und Ressourcen.

2. Fehlendes Engagement der Geschäftsführung
ISO 27001 ist keine reine IT-Aufgabe, sondern eine Managementnorm. Wenn die Unternehmensleitung nicht hinter dem Thema steht, scheitern viele Projekte frühzeitig.

Tipp: Das Management sollte Informationssicherheit als strategisches Ziel begreifen und aktiv unterstützen.

 

3. Zu wenig Ressourcen und Wissen im Team
Wird das ISMS nur von wenigen Personen getragen, entstehen Wissenssilos. Fällt jemand aus, kann das gesamte System darunter leiden.


Tipp: Binden Sie mehrere Mitarbeitende ein, fördern Sie Wissenstransfer und klare Verantwortlichkeiten.

Wie lange dauert es, sich nach ISO 27001 zertifizieren zu lassen?

Wie lange dauert der ISO 27001-Zertifizierungsprozess?

Die Dauer hängt von der Größe und Komplexität Ihres Unternehmens ab. In der Regel dauert der gesamte Prozess zwischen 6 und 12 Monaten. Mit der Unterstützung spezialisierter Tools oder Plattformen kann dieser Zeitraum – je nach Ausgangslage – auf etwa 3 Monate verkürzt werden.

Die intensive Vorbereitungsphase, auch Ramp-Up-Phase genannt, ist dabei entscheidend. In dieser Zeit wird eine Gap-Analyse durchgeführt, um bestehende Sicherheitslücken zu identifizieren und die größten Risiken innerhalb weniger Wochen zu reduzieren.

Typischerweise umfasst der Weg zur Zertifizierung folgende Schritte:

 

  1. Definition des Anwendungsbereichs (Scope)
  2. Aufbau des Informationssicherheits-Managementsystems (ISMS)
  3. Ermittlung und Bewertung von Risiken
  4. Schutz der relevanten Informationswerte
  5. Durchführung und Bestehen des ISO 27001-Audits
  6. Laufende Pflege und Verbesserung des ISMS

Tipp: Beginnen Sie frühzeitig – besonders, wenn Ihr Unternehmen wächst. Ein ISMS lässt sich deutlich einfacher parallel zur Unternehmensentwicklung aufbauen und skalieren.

Wie läuft die ISO 27001-Zertifizierung ab?

Wie läuft eine ISO 27001-Zertifizierung ab?

 

Die Zertifizierung nach ISO 27001 bringt viele Vorteile, kann aber auch anspruchsvoll sein – insbesondere beim Aufbau eines Informationssicherheits-Managementsystems (ISMS). Der Aufwand lohnt sich jedoch, denn ein funktionierendes ISMS schützt Ihr Unternehmen effektiv vor Risiken wie Cyberangriffen oder Datenverlust. Der Zertifizierungsprozess gliedert sich typischerweise in vier Phasen:

 

  1. Vorbereitung:
    Aufbau eines ISMS nach ISO 27001. Dazu gehören eine Informationssicherheitspolitik, klare Ziele, Schutzmaßnahmen sowie deren Umsetzung in IT- und Geschäftsprozessen.
  2. Voraudit (internes Audit):
    Ein interner oder externer Auditor prüft, ob Ihr ISMS korrekt umgesetzt wurde und wo noch Verbesserungsbedarf besteht.
  3. Zertifizierungsaudit:
    Eine unabhängige Zertifizierungsstelle (z. B. DQS) überprüft die Einhaltung der Normanforderungen und bewertet die Wirksamkeit Ihres ISMS.
  4. Zertifikatserteilung:
    Nach erfolgreichem Audit erhalten Sie das offizielle ISO 27001-Zertifikat.

Die Arbeit endet jedoch nicht mit dem Zertifikat:

  • Das Zertifikat ist drei Jahre gültig.
  • Jährlich findet ein Überwachungsaudit statt, um die fortlaufende Einhaltung der Norm sicherzustellen.

Tipp: Pflegen Sie Ihr ISMS kontinuierlich, um Ihre Informationswerte dauerhaft zu schützen und den Zertifizierungsstatus langfristig zu behalten.

Was sind die Vorteile einer ISO 27001-Zertifizierung?

Welche Vorteile bietet die ISO 27001-Zertifizierung?

 

Die Einführung der ISO 27001 bringt zahlreiche Vorteile – sowohl für Ihr Unternehmen als auch für Kunden, Partner und Investoren. Hier die wichtigsten auf einen Blick:

 

  • Besseres Risikomanagement
    Mit einem ISO 27001-konformen ISMS erkennen, bewerten und behandeln Sie Risiken frühzeitig – und schützen Ihr Unternehmen wirksam vor Sicherheitsvorfällen.
  • Schutz vor finanziellen Verlusten
    Durch klare Prozesse und Sicherheitsmaßnahmen lassen sich Schäden durch Cyberangriffe, Datenpannen oder Ransomware deutlich reduzieren.
  • Wettbewerbsvorteil & neue Aufträge
    Ein zertifiziertes ISMS stärkt das Vertrauen potenzieller Kunden und verschafft Ihnen einen klaren Vorteil in Ausschreibungen und Partnerschaften.
  • Vertrauen bei Kunden & Investoren
    Die Zertifizierung zeigt, dass Sie verantwortungsvoll mit Daten umgehen – ein wichtiger Faktor für Investoren und technikaffine Kunden.
  • Stärkeres Markenimage
    Das ISO 27001-Zertifikat signalisiert Professionalität und Verantwortungsbewusstsein – und hebt Ihr Unternehmen positiv von Mitbewerbern ab.
  • Effizientere Prozesse
    Durch standardisierte Abläufe und klare Zuständigkeiten steigt die Transparenz und Effizienz in der gesamten Organisation.

Was sind die Zertifizierungsschritte? Wie genau lasse ich mich mach ISO 27001 zertifizieren?

Wie läuft die Implementierung von ISO 27001 ab?

Die Einführung eines Informationssicherheits-Managementsystems (ISMS) nach ISO 27001 erfolgt in mehreren Schritten. Ziel ist es, Informationsrisiken systematisch zu erkennen, zu bewerten und durch geeignete Maßnahmen zu minimieren.


1. Lückenanalyse & Planung

Zu Beginn wird eine Gap-Analyse durchgeführt, um festzustellen, welche Anforderungen der ISO 27001 bereits erfüllt sind und wo Nachholbedarf besteht.
Gemeinsam mit unseren Experten wird daraus ein Implementierungsplan entwickelt, der auch den Geltungsbereich (Scope) Ihres ISMS definiert.


2. Aufbau des ISMS

Das ISMS umfasst Richtlinien, Prozesse und Kontrollen, die die Informationssicherheit im Unternehmen steuern. Es bildet die Grundlage für ein strukturiertes und nachweisbares Sicherheitsmanagement.


3. Risikoanalyse & Risikobehandlung

Im nächsten Schritt werden potenzielle Risiken identifiziert – z. B. durch menschliche Fehler, technische Schwachstellen oder externe Angriffe.
Die Risiken werden bewertet (nach Auswirkung und Eintrittswahrscheinlichkeit) und anschließend durch geeignete Maßnahmen vermieden, reduziert, übertragen oder akzeptiert.
Die Ergebnisse fließen in einen Risikobehandlungsplan ein.


4. Schutz von Informationswerten

Alle relevanten Informationswerte – etwa Daten, Systeme oder Personal – werden dokumentiert und nach ihrer Kritikalität bewertet. So können passende Sicherheitskontrollen festgelegt und Verantwortlichkeiten eindeutig zugewiesen werden.


5. Dokumentation

Alle Richtlinien, Verfahren und Zuständigkeiten müssen dokumentiert werden.
Wichtige Dokumente sind z. B.:

  • Scope-Dokument (Geltungsbereich des ISMS)
  • Leitlinie zur Informationssicherheit
  • Methoden zur Risikoanalyse
  • Erklärung zur Anwendbarkeit (Statement of Applicability, SoA)

Diese Dokumentation ist Voraussetzung für das Audit und den späteren Nachweis der Zertifizierung.


6. Interne & externe Audits

Bevor das eigentliche Zertifizierungsaudit startet, sollte ein internes Audit durchgeführt werden, um eventuelle Schwachstellen frühzeitig zu erkennen.
Im Anschluss folgt das Zertifizierungsaudit durch eine akkreditierte Prüfgesellschaft (z. B. DQS), die das ISMS bewertet und – bei erfolgreichem Bestehen – das ISO 27001-Zertifikat vergibt.


7. Kontinuierliche Verbesserung

Nach der Zertifizierung beginnt die eigentliche Arbeit:
Ihr ISMS muss laufend gepflegt und verbessert werden, um neue Risiken, gesetzliche Änderungen und technologische Entwicklungen zu berücksichtigen.
Dazu gehören:

  • jährliche Überwachungsaudits
  • ein Re-Zertifizierungsaudit alle drei Jahre
  • regelmäßige Risikobewertungen und Schulungen

So bleibt Ihr Unternehmen langfristig sicher und konform mit der ISO 27001.

Was ist ein Audit, und warum ist es wichtig?

Was ist ein ISO 27001-Audit und wie läuft es ab?

Ein Audit ist die systematische Überprüfung, ob Ihr Informationssicherheits-Managementsystem (ISMS) die Anforderungen der ISO 27001-Norm erfüllt. Ziel ist es, Schwachstellen zu erkennen, Verbesserungen anzustoßen und sicherzustellen, dass Ihr ISMS wirksam funktioniert.

Audits sind ein zentraler Bestandteil der ISO 27001, weil sie:

  • eine verbindliche Anforderung der Norm sind,
  • die Einhaltung aller Vorgaben überprüfen,
  • und Voraussetzung für die Zertifizierung darstellen.

Arten von Audits

Interne Audits
Diese werden innerhalb des Unternehmens durchgeführt – entweder durch eigene Mitarbeitende oder externe Berater. Sie dienen dazu, frühzeitig Lücken zu erkennen und das ISMS vor dem offiziellen Zertifizierungsaudit zu optimieren.

Externe Audits
Sie werden von einer unabhängigen Zertifizierungsstelle (z. B. DQS) durchgeführt. Nur durch ein erfolgreiches externes Audit kann die ISO 27001-Zertifizierung vergeben werden.


Ablauf eines externen Audits
  1. Audit Stufe 1 – Dokumentenprüfung:
    Der Auditor prüft, ob alle erforderlichen Unterlagen vorhanden sind (z. B. Risikoanalyse, Sicherheitsrichtlinien, Ziele).
    Ziel ist es, die Vorbereitung und Eignung des ISMS für das nächste Audit sicherzustellen.

  2. Audit Stufe 2 – Umsetzung und Wirksamkeit:
    Hier wird bewertet, ob das ISMS in der Praxis funktioniert. Der Auditor überprüft:
  • das Engagement der Geschäftsführung,
  • die Risikobewertung und -behandlung,
  • die Wirksamkeit der Sicherheitsmaßnahmen,
  • und die Einhaltung interner Richtlinien.

Nach erfolgreichem Abschluss erhalten Sie das ISO 27001-Zertifikat.
Zur Aufrechterhaltung der Zertifizierung sind jährliche Überwachungsaudits und eine Rezertifizierung alle drei Jahre erforderlich.


Ablauf eines internen Audits

Interne Audits sollten regelmäßig durchgeführt werden, um sicherzustellen, dass alle Normanforderungen erfüllt bleiben.
Dabei werden folgende Punkte überprüft:

  • Dokumentation: Sind alle Richtlinien, Prozesse und Nachweise vollständig, korrekt und aktuell?
  • Prozesse: Funktionieren die Maßnahmen in der Praxis wie geplant?
  • Management Review: Die Geschäftsführung bewertet die Ergebnisse des internen Audits, leitet Korrekturmaßnahmen ab und beschließt Verbesserungen.

Tipp: Interne Audits sind die beste Vorbereitung auf das externe Audit. Sie helfen, Schwachstellen frühzeitig zu erkennen und Ihr ISMS kontinuierlich zu verbessern.

Wie lange dauert es, sich auf ein externes ISO 27001-Audit vorzubereiten?

Wie lange dauert es, bis man ISO 27001-zertifiziert ist?

Die Dauer bis zur ISO 27001-Zertifizierung hängt stark von der Größe und Struktur Ihres Unternehmens ab.
Mit einer guten Vorbereitung und klaren Prozessen können Sie bereits in 8 Wochen prüfungsreif sein. Wenn Sie jedoch alle Dokumente manuell erstellen und das ISMS von Grund auf aufbauen, sollten Sie mit mindestens 4 Monaten rechnen.

Richtwerte für die Vorbereitungsdauer:
  • 1–20 Mitarbeitende: ca. 3 Monate
  • 20–50 Mitarbeitende: ca. 3–5 Monate
  • 50–200 Mitarbeitende: ca. 5–8 Monate
  • über 200 Mitarbeitende: ca. 8–20 Monate
Faktoren, die die Dauer beeinflussen:
  • Anzahl und Erfahrung der Personen, die am Projekt mitarbeiten
  • Zeitaufwand und Priorisierung innerhalb des Unternehmens
  • Unterstützung durch die Geschäftsführung
  • Komplexität der IT- und Organisationsstruktur
  • Verfügbarkeit der Zertifizierungsstelle für das externe Audit

Da jedes Unternehmen unterschiedlich ist, können unvorhergesehene Herausforderungen den Zeitplan verlängern. Eine gute Planung, klare Zuständigkeiten und externe Unterstützung helfen, den Prozess effizient und planbar zu gestalten.

Was passiert, wenn Sie das externe Audit nicht bestehen?

Was passiert, wenn man das ISO 27001-Audit nicht besteht?

Der Auditor gibt in der Regel bereits während des Audits Hinweise, ob die Zertifizierung gefährdet ist. Schwerwiegende Mängel führen zum Nichtbestehen, bieten aber auch die Chance zur Verbesserung. Der Auditbericht zeigt genau, welche Punkte angepasst werden müssen.
Wer offen mit den Prüfern kommuniziert, erhält wertvolle Hinweise und zeigt echtes Engagement für Informationssicherheit.

Arten von Abweichungen
  • Große Nichtkonformitäten: gravierende Verstöße, die eine Zertifizierung verhindern.
  • Kleine Nichtkonformitäten: kleinere Abweichungen, die behoben werden müssen.
  • Verbesserungspotenziale: Empfehlungen zur Optimierung ohne direkten Einfluss auf das Bestehen.

Ein Nichtbestehen hat keine direkten Sanktionen, kann aber zu Imageverlusten, Mehraufwand und zusätzlichen Kosten führen.

Empfohlene Schritte bei Nichtbestehen
  1. Auditbericht gründlich prüfen.
  2. Ergebnisse mit dem Auditor und intern besprechen.
  3. Einen Aktionsplan mit klaren Verantwortlichkeiten, Terminen und Prioritäten erstellen.
  4. Die festgestellten Mängel beheben und ausreichend Ressourcen einplanen.
  5. Das nächste Audit durchführen, sobald alle Maßnahmen umgesetzt sind.

Tipp: Regelmäßige interne Audits helfen, solche Risiken frühzeitig zu erkennen und ein Nichtbestehen zu vermeiden.

Was sind die Anforderungen der ISO 27001-Zertifizierung?

Was sind die wichtigsten Anforderungen für die ISO 27001-Zertifizierung?

Um die ISO 27001-Zertifizierung zu erhalten, müssen Unternehmen drei zentrale Anforderungen erfüllen:

1. Dokumentation

Sie müssen alle erforderlichen Unterlagen für Ihr Informationssicherheits-Managementsystem (ISMS) erstellen und pflegen. Dazu gehören z. B. Richtlinien, Verfahren, Risikobewertungen und Nachweise über durchgeführte Kontrollen.
Diese Dokumentation bildet die Grundlage für jedes Audit und muss aktuell, vollständig und nachvollziehbar sein.

2. Durchführung von Audits

Bevor Sie die Zertifizierung erhalten, müssen Sie folgende Audits durchlaufen:

  • Internes Audit: prüft, ob Ihr ISMS alle Normanforderungen erfüllt und Lücken aufdeckt.
  • Audit der Stufe 1: Überprüfung Ihrer Dokumentation und der Zertifizierungsbereitschaft.
  • Audit der Stufe 2: Bewertung der praktischen Umsetzung Ihrer ISMS-Maßnahmen.

Nur bei erfolgreichem Abschluss aller Audits vergibt die Zertifizierungsstelle (z. B. DQS) das ISO 27001-Zertifikat.

3. Umsetzung und Einbindung der Mitarbeitenden

Ein ISMS funktioniert nur, wenn alle Mitarbeitenden die Prozesse kennen und aktiv umsetzen. Die Kommunikation und Schulung sind daher zentrale Bestandteile der Normanforderungen.


Pflichtdokumente nach ISO 27001

Zu den wichtigsten nachweislich erforderlichen Dokumenten gehören u. a.:

  • Anwendungsbereich des ISMS (Scope)
  • Informationssicherheitsrichtlinie
  • Risikobewertung und Risikobehandlungsplan
  • Erklärung zur Anwendbarkeit (Statement of Applicability)
  • Nachweise über interne Audits und Managementbewertungen
  • Nachweise über Nichtkonformitäten und Korrekturmaßnahmen

Diese Dokumente dienen als Beleg für Ihr funktionierendes ISMS und werden beim externen Audit geprüft.


Tipp: Ein gründlich vorbereitetes internes Audit deckt mögliche Lücken frühzeitig auf und erleichtert das Bestehen des externen Zertifizierungsaudits erheblich.

Was Sie bei einem externen Audit erwarten können

Wie läuft das externe ISO 27001-Audit ab?

Wenn Ihr internes Audit erfolgreich war, bleibt der Ablauf beim externen Audit im Wesentlichen gleich – nur, dass die Prüfung nun durch eine unabhängige Zertifizierungsstelle erfolgt. Der Auditor bewertet Ihr ISMS, überprüft Prozesse und spricht mit Ihren Mitarbeitenden.

Der Zertifizierungsprozess umfasst drei Schritte:

1. Dokumentenprüfung (Audit Stufe 1)

Der Auditor überprüft Ihre gesamte ISMS-Dokumentation, also Richtlinien, Risikoanalysen und Nachweise. Diese Prüfung kann vor Ort oder remote erfolgen. Ein persönliches Treffen im Unternehmen kann Vertrauen schaffen und Fragen direkt klären.

2. Audit vor Ort (Audit Stufe 2)

Im nächsten Schritt findet das eigentliche Vor-Ort-Audit statt. Der Auditor führt Interviews mit Mitarbeitenden, prüft Stichproben und bewertet, ob Ihr ISMS in der Praxis funktioniert.
Neben dem Informationssicherheitsbeauftragten (ISB/CISO) sollten auch die Geschäftsleitung oder der CFO den Betrieb des ISMS aktiv unterstützen.
Bereits während des Audits erhalten Sie meist eine Einschätzung, ob die Zertifizierung erfolgreich sein wird. Schwerwiegende Abweichungen können zum Nichtbestehen führen – in diesem Fall wird ein Folgeaudit vereinbart.

3. Auditbericht & Zertifikat

Nach Abschluss des Audits erhalten Sie einen Auditbericht mit allen Ergebnissen sowie – bei erfolgreicher Bewertung – Ihr ISO 27001-Zertifikat.
Da viele Zertifizierungsstellen stark ausgelastet sind, kann die Ausstellung des Zertifikats einige Wochen dauern.

Was sind ISO 27001-Controls, und wie geht man bei der Umsetzung vor?

Was sind „Controls“ in der ISO 27001?

Eine Control ist eine Maßnahme zur Steuerung oder Reduzierung von Risiken in der Informationssicherheit.

In der aktuellen ISO 27001:2022 sind im Anhang A insgesamt 93 Controls definiert. Sie decken verschiedene Bereiche eines Unternehmens ab – von technischen Schutzmaßnahmen bis hin zu organisatorischen Prozessen.

Diese 93 Controls sind in vier Kategorien unterteilt:


  1. Organisatorische Maßnahmen
  2. Personenbezogene Maßnahmen
  3. Physische Maßnahmen
  4. Technologische Maßnahmen

Welche Controls für Ihr Unternehmen relevant sind, hängt von Ihrer Branche, Ihren Risiken und den Anforderungen Ihrer Kunden ab. Nur die passenden Controls müssen umgesetzt und dokumentiert werden.

Wie Sie mit der ISO 27001-Zertifizierung starten

Jetzt mit der ISO 27001-Zertifizierung starten

Der beste Zeitpunkt ist jetzt: Ein gut geplantes ISMS wächst mit Ihrem Unternehmen und lässt sich flexibel skalieren.

So gehen Sie vor – Schritt für Schritt:

 

  1. Beratung einholen
    Klären Sie Umfang, Kosten und Zeitplan mit qualifizierten Expert:innen oder einer passenden Plattform.
  2. Projektplan erstellen
    Definieren Sie Meilensteine, Verantwortlichkeiten und einen realistischen Zeitrahmen.
  3. Management einbinden
    Sichern Sie die Zustimmung der Geschäftsleitung und fördern Sie aktive Unterstützung im ganzen Unternehmen.
  4. Geltungsbereich festlegen (Scope)
    Bestimmen Sie, welche Systeme, Prozesse und Standorte ins ISMS gehören – und arbeiten Sie die Zertifizierungsanforderungen strukturiert ab.

Wie hoch sind die Kosten für eine ISO 27001-Zertifizierung?

Was kostet eine ISO 27001-Zertifizierung?

Die Gesamtkosten für eine ISO 27001-Zertifizierung liegen in der Regel zwischen 10.000 € und 48.000 €.
Sie setzen sich aus drei Hauptphasen zusammen: Implementierung, interne Prüfung und Zertifizierung.

1. Interne Kosten

Dazu gehören Personal- und Beratungskosten, Management- und Projektaufwand, Mitarbeiterschulungen sowie eventuell Softwarelösungen zur Unterstützung beim Aufbau des ISMS.

2. Externe Kosten

Hierzu zählen vor allem die Auditorengebühren der Zertifizierungsstelle. Diese liegen im Durchschnitt bei etwa 1.000 € pro Tag, abhängig von Umfang, Dauer und Art des Audits (remote oder vor Ort).

3. Implementierungskosten (Vorzertifizierung)

In dieser Phase werden unter anderem Risikobewertung, Gap-Analyse und die Entwicklung des ISMS durchgeführt.

 


Hinweis:
Die tatsächlichen Kosten variieren je nach Unternehmensgröße, Branche und Komplexität der Prozesse. Eine genaue Kalkulation lässt sich am besten im Rahmen einer individuellen Beratung erstellen.

Lohnt sich eine ISO 27001-Zertifizierung?

Lohnt sich eine ISO 27001-Zertifizierung?

Ja – eine ISO 27001-Zertifizierung ist eine lohnende Investition in die Zukunft Ihres Unternehmens.
Angesichts der stetig wachsenden Zahl an Cyberangriffen und Ransomware-Fällen ist ein präventiver Schutz deutlich kosteneffizienter, als die Folgen eines Sicherheitsvorfalls zu beheben.

 

Zahlen, die überzeugen:

  • Laut Statista verursachte Cyberkriminalität 2025 Schäden von rund 289 Milliarden Euro, vor allem durch Datendiebstahl und Sabotage.
  • Die weltweiten Investitionen in Cybersicherheit stiegen zwischen 2017 und 2023 von 34 auf 79,5 Milliarden US-Dollar.

Eine ISO 27001-Zertifizierung bietet einen nachhaltigen und wirtschaftlichen Weg, Informationssicherheit professionell zu verankern. Der konkrete Return on Investment (ROI) hängt von Ihrem Ansatz ab – etwa, ob Sie interne Ressourcen nutzen oder eine plattformgestützte Lösung mit Expertenunterstützung wählen.

Ein Beratungsgespräch hilft, Aufwand und Nutzen realistisch einzuschätzen.

Wie schwer ist es, sich nach ISO 27001 zertifizieren zu lassen?

Ist die ISO 27001-Zertifizierung schwierig?

Ja, die ISO 27001-Zertifizierung ist anspruchsvoll. Der Prozess ist komplex – besonders dann, wenn viele Abteilungen, Systeme oder externe Partner beteiligt sind.

Da es sich um eine strategische Entscheidung handelt, muss die Geschäftsleitung frühzeitig eingebunden werden. Ohne die Unterstützung des Managements lässt sich ein Informationssicherheits-Managementsystem (ISMS) kaum erfolgreich umsetzen.

Unternehmen sollten sicherstellen, dass sie intern über genügend Fachwissen und Erfahrung verfügen – oder sich externe Unterstützung holen –, um den Prozess effizient zu planen, Entscheidungsträger zu überzeugen und die Zertifizierung erfolgreich zu steuern.

Ist es ausreichend die ISO 27001 einzuhalten?

Warum ISO 27001 als Standard für Informationssicherheit wählen?

Wenn Sie ein Managementsystem für Informationssicherheit (ISMS) aufbauen möchten, ist ISO 27001 die beste Grundlage. Sie erfüllt die Anforderungen der meisten Unternehmen in Bezug auf Compliance und Informationssicherheit.

Welche Vorgaben Ihre Kunden oder Lieferanten stellen, hängt von Ihrer Branche und Ihrem Tätigkeitsfeld ab.
ISO 27001 ist jedoch ein international anerkannter Standard – oft als „Goldstandard“ bezeichnet – und gilt weltweit als verlässlicher Nachweis für ein wirksames Sicherheitsmanagement.

Wenn Sie unsicher sind, welche Anforderungen in Ihrem Fall relevant sind, empfiehlt sich eine Erstberatung durch einen Informationssicherheits-Experten.