Anhang A 5.24 – Handhabung von Informations-sicherheitsvorfällen
(nach ISO/IEC 27001:2022 und ISO/IEC 27002:2022)
Informationssicherheitsvorfälle können erhebliche Auswirkungen auf Organisationen haben – von Datenverlust über Betriebsunterbrechungen bis zu rechtlichen oder regulatorischen Konsequenzen. Eine wirksame und vorbereitete Incident-Management-Struktur stellt sicher, dass Ereignisse schnell erkannt, bewertet, behandelt und nachbearbeitet werden. Das Control A 5.24 legt den Fokus auf die Planung, Vorbereitung und Etablierung der organisatorischen Grundlagen zur effektiven Handhabung von Sicherheitsvorfällen.
Zweck des Controls
Das Control stellt sicher, dass Organisationen angemessen auf Informationssicherheitsvorfälle vorbereitet sind. Dazu gehören die Definition von Rollen, Verantwortlichkeiten, Prozessen, Kommunikationswegen und technischen wie organisatorischen Unterstützungsmaßnahmen. Ziel ist es, die Auswirkungen von Sicherheitsvorfällen zu minimieren, eine schnelle Wiederherstellung zu ermöglichen und das Incident Management kontinuierlich zu verbessern.
Anforderungen und Maßnahmen
1. Etablierung eines Incident-Management-Konzepts
Organisationen müssen ein dokumentiertes Konzept zur Handhabung von Informationssicherheitsvorfällen einrichten. Dieses beinhaltet:
Klare Definitionen von Sicherheitsereignissen und Sicherheitsvorfällen.
Kriterien zur Einstufung von Vorfällen nach Schweregrad.
Verantwortlichkeiten für Meldung, Bewertung, Analyse und Eskalation.
Detaillierte Prozessabläufe für Erkennung, Reaktion, Eindämmung, Wiederherstellung und Lessons Learned.
Das Konzept bildet die Grundlage für ein kontrolliertes und strukturiertes Incident-Management.
2. Aufbau eines Incident-Response-Teams (IRT)
Für die Bearbeitung sicherheitsrelevanter Vorfälle muss ein fachlich kompetentes Team bereitstehen:
Analyse technischer und organisatorischer Schwachstellen.
Anpassung von Prozessen, Richtlinien, technischen Systemen oder Schulungen.
Dokumentation und Nachverfolgung aller Verbesserungsmaßnahmen.
Damit bleibt das Incident-Management anpassungsfähig und wirksam.
Zusammenfassung
A 5.24 fordert, dass Organisationen umfassend auf Informationssicherheitsvorfälle vorbereitet sind. Dazu gehören ein dokumentiertes Incident-Management-Konzept, klare Rollen und Meldewege, technische und organisatorische Ressourcen, Kommunikationsregelungen, regulatorische Vorbereitung sowie regelmäßige Tests und Übungen. Ein reifes Incident-Management ermöglicht eine schnelle und zielgerichtete Reaktion, reduziert Schäden und stärkt das gesamte Informationssicherheitsniveau der Organisation.
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